Mittwoch, 5. Mai 2010

Monster-Huskys: Die Angst geht um!


Foto: Jeffrey Beall

Neulich im Park. Eine Frau geht mit ihrem Husky spazieren. Meine Freundin guckt das wunderschöne Tier an und fragt mich: "Ist das nicht einer von diesen Hunden, die immer Babys fressen? Wie heißen die noch?"

Ja, Huskys haben einen schlechten Ruf, seit "Killerhund Bingo" (Bild-Zeitung) in Cottbus einen Säugling aus dem Kinderwagen geworfen und totgebissen hat. Wenn man die drei Wörter "Husky", "Kinderwagen" und "tot" bei Google eingibt, erhält man immerhin mehr als 70.000 Treffer.

Heute morgen, wieder im Park. Eine Frau geht mit ihrem Husky spazieren. Ich sehe das wunderschöne Tier an - und eine andere Frau, die gerade mit ihrem Kinderwagen unterwegs ist. Im Volkspark Am Friedrichshain stauen sich die Kinderwagen oft wie Autos auf der A1, liegt der Park doch in unmittelbarer Nähe des geburtenstarken, wohlsituierten Viertels Prenzlauer Berg, auch "Pregnant Hill" genannt. Ein Kinderwagen ist also ein normaler Anblick - aber in Verbindung mit einem Husky doch irgendwie aufregend.

Tatsächlich reißt die besorgte Mutter ihren bis dato friedlich schlafenden Säugling aus der Karre und drückt ihn schützend an sich, den Blick wachsam auf den vermeindlichen Killer-Hund gerichtet. Das Baby schreit, die Mutter lässt den Hund nicht aus den Augen, sein Frauchen nimmt ihn mit leicht beschämten Blick an die Leine, alle machen einen großen Bogen umeinander. So ist das heutzutage. Dabei war "Killerhund Bingo" doch kein fremder Hund im Mordrausch, sondern das Haustier der betroffenen Familie. Es war also eher ein Familiendrama, eine Eifersuchtstat, und überhaupt war Bingo ja auch gar kein reinrassiger Husky, sondern eine Promenadenmischung. Vielleicht war auch der Kinderwagen Schuld.

A propos Kinderwagen: Im Prenzlauerberg muss man den Buggy-Trend verfolgen, auch wenn man sich gar nicht dafür interessiert. Sie sind einfach allgegenwärtig. Der neueste Schrei sind romantische Retro-Modelle, große Ungetüme mit Speichenrädern, die durch keine Parklücke passen. Noch nicht ganz aus der Mode: der Bugaboo "Bee", bei dem die Kinder in einer kleinen Plastikschale liegen, die verstellbar auf einer Stange sitzt, auf Augenhöhe mit Mami oder Papi. Fast 1.000 Euro soll das Modell einmal neu gekostet haben, ich habe mich erkundigt. Nicht mehr blicken lassen kann man sich dagegen mit dem Bugaboo "Frog", den einst Gwyneth Paltrow berühmt machte.

"Sportwagen" sind immer noch der Klassiker für Babys und ihre rollerbladenden Eltern. Eine Marktlücke ist dagegen der Mountain-Buggy, der die Kopfsteinpflaster und hohen Bordsteinkanten im Prenzl'Berg mühelos bewältigt. Und, ganz wichtig: ein Anti-Husky-Buggy mit integriertem Fernhaltespray und Elektrozaun drumrum.

So, das war mein erster Blog. Zu lang. Egal. Ich hoffe, er gefällt Euch trotzdem :-)

1 Kommentar:

  1. super, witzig und als mutter mit schreck wagen und husky liebe fand ich es sehr lustig

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