Samstag, 22. Mai 2010

Drama im Park



Dieses Mandarin-Entenküken sieht sehr süß aus. Aber: Es kennt keine Gnade. Als ich heute verträumt durch den sonnigen Park schlenderte (Kinderlachen, spielende ungefährliche Hunde, lieblicher Gesang von Amseln und Nachtigallen) beobachte ich mit wachsendem Entsetzen, wie das Entenküken eine am Seeufer dösende Hummel ins Wasser zog. Gierig versuchte sein Geschwisterchen, ihm die zappende Beute zu entreißen, aber vergeblich. Das Gewinner-Küken begann, auf der Hummel herumzukauen, aber sein Schnabel war zu klein, um sie zu fressen. Also ließ es das halbtote Insekt im Wasser treiben und schwamm weiter.

Als die Raubentenfamilie außer Sichtweite war, versuchte ich, die lädierte Hummel zu retten. Ich hielt ihr ein Stöckchen ins Wasser, an das sie sich mit letzter Kraft klammerte, so dass ich sie aus dem See fischen konnte.

Triefnass, schwer atmend und mit verklebten Flügeln kauerte das Insekt auf der Uferkante aus Stein. Dann kroch es langsam vorwärts, dem Wasser zu. Ich dachte noch, dass das Tier vielleicht stehen bleiben würde. Aber die Hummel stürzte sich ins Wasser wie ein lebensmüder Lemming. Als ich ihr das Stöckchen wieder an die Beinchen hielt, regierte sie nicht mehr. Sie hatte sich ertränkt.

1 Kommentar:

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